Kamis, 29 Maret 2012

Chocolate Raspberry Cloud Cake


Achtung, Achtung! Die Kleine Küche sucht: schokoladenerprobten Kuchenbäckerneuling mit stark grobmotorischer Veranlagung und ausgeprägtem süßen Zahn. Gerne aber auch höher qualifiziert. Du fühlst Dich angesprochen? Dann ist dies Dein Rezept!

Ich will ja nicht untertreiben, aber diese unverschämte Schokoladenbombe ist wirklich kinderleicht herzustellen. Da fällt mir ein: eine wichtige Grundvoraussetzung habe ich doch noch vergessen zu erwähnen, denn man sollte auch lesen können. Aber damit hat es sich dann auch wirklich. Und trotz der geringen Anforderungen erhält man einen superleckeren Kuchen, der auf dem Kaffeetisch auch einiges hermacht, wie ich finde.


Zutaten 
250 g dunkle Schokolade mit mindestens 70% Kakaoanteil
125 g Butter
6 Bio-Eier
400 ml Schlagsahne
2 Päckchen Vanillezucker
Himbeeren oder andere Beeren nach Belieben

außerdem:

eine 24 cm große Springform (Wir haben wieder einmal die Mengen halbiert und eine kleinere Kuchenform verwendet, stellen aber das Rezept für einen großen Kuchen vor.)

Zubereitung
Die Springform am Boden mit Backpapier auskleiden und den Rand mit etwas Butter einfetten; den Backofen auf 180 °C einstellen. 


Die Schokolade zerkleinern und in einer Schüssel aus Metall oder einem kleinen Topf über dem Wasserbad schmelzen. Die Butter zur warmen Schokolade hinzufügen und auch zum Schmelzen zu bringen. Die Hitze der Schokolade ist dafür ausreichend. Sobald die Butter so weit ist, alles gut miteinander verrühren.


Zwei Schüsseln bereitstellen, vier Eier trennen, anschließend die Eiweiße schlagen bis sich weiße Spitzen bilden, dann 100 g Zucker hinzufügen und weiterschlagen, bis die Eiweißmasse steif ist.

Zu den Eigelben in der anderen Schüssel die beiden übrigen Eier hinzufügen und zusammen mit  dem restlichen Zucker (75 g) schaumig schlagen. Dann die Schokoladenmasse löffelweise hinzufügen und von Hand unterheben. Mit dem Eiweiß ebenso verfahren, bis sich alles gut miteinander vermischt hat. 


Den Kuchenteig in die vorbereitete Springform füllen und im Backofen 35 - 40 Minuten backen, bis  sich auf der Oberfläche feine Risse bilden. Erst dann den Kuchen aus dem Backofen nehmen. Während der Kuchen auskühlt, sollte er etwas in sich zusammenfallen. Macht Euch keine Sorgen, das ist in diesem Fall absolut erwünscht. Sollte das nicht von alleine geschehen, einfach etwas nachhelfen und mit den Fingern sachte die obere Kruste eindrücken. 


Erst wenn der Kuchen vollständig ausgekühlt ist und serviert werden soll, die Schlagsahne gemeinsam mit dem Vanillezucker aufschlagen und auf dem Kuchen verteilen ohne dabei allzu akkurat zu sein. Zuletzt die Beeren auf der Sahne verteilen und servieren. 


Jumat, 23 Maret 2012

Quinoa-Frühstück mit Früchten

Quinoa gehört noch nicht allzu lange zu unserem Speiseplan, aber dank eines tollen Salat-Rezeptes wurden wir auf diesen leckeren und gesunden "Pseudoweizen" aufmerksam und seither experimentiert wir wie wild damit. Und als ich dann kürzlich im Internet über ein Bild von einem Quinoa-Brei stolperte, und da wir ohnehin tüchtige Porridge-Frühstücker sind, musste auch dieses unbedingt gleich ausprobiert werden.

Ich finde Quinoa als Salat zwar unschlagbar, aber in der süßen Variante ist es eine wirklich leckere und nahrhafte Abwechslung auf dem Frühstückstisch und bietet dabei eine Vielzahl an Möglichkeiten für unterschiedlichste Kompositionen. Man kann nahezu jedes Obst verwenden, kräftige Nüsse und Samen hinzufügen und das Ganze schließlich mit Vanille oder Schokolade verfeinern. Oder was haltet Ihr von Birnen und Mohn? Das wird demnächst wohl auf unseren Tellern landen...


Zutaten
90 g Quinoa
300 ml Milch (wir haben Hafermilch verwendet)
1 Apfel
1 Banane
1 EL Ahorn-Sirup oder Honig
1/2 TL Zimt

Zubereitung
Den gewaschenen und abgetropften Quinoa gemeinsam mit der Milch in einem kleinen Topf zum Kochen bringen, die Hitze herunterdrehen und 15 Minuten köcheln lassen, bis  ein Großteil der Flüssigkeit verkocht und der Quinoa gar ist.

In der Zwischenzeit den Apfel waschen, vom Kerngehäuse befreien und mit der Schale würfeln. Die Banane schälen und in Scheiben schneiden. 

Etwa drei Minten bevor der Quinoa gar ist, die Äpfel in den Topf geben und unterrühren. Nach der Kochzeit, den Topf vom Herd nehmen und mit einem schwachen Esslöffel Sirup oder Honig süßen, den Zimt hinzufügen und gut durchmischen. In Schüsseln füllen und die Banenstücke auf dem Brei verteilen. 

Kamis, 22 Maret 2012

Frühjahrsbarsche auf Wurm am Dropshot

Hi @ all,

langsam wird es endlich Frühling, es juckt gewaltig in den Fingern, doch leider herscht hier in der Hechtschonzeit ein generelles Kunstköderverbot. Barsche sollten sich doch aber trotzdem fangen lassen, schlagen sie sich doch vor der anstrengenden Laichzeit noch mal die Bäuche voll, also wird aktiv mit Wurm am DS gefischt.
Allerdings fische ich nicht mit dem klassischen DS, bei dem der Haken starr am Vorfach befestigt ist, sondern am kurzen etwa 5 cm langen Seitenarm. Dabei können die Barsche den Köder viel leichter einsaugen, er spielt besser und die Fehlbisse sind deutlich weniger!

Den Seitenarm binde ich ganz einfach mit der sogenannten Springerschlaufe, man kann ihn aber auch mittels Stopperknoten einbinden. Daran kommt dann der Haken. Als Haken geht zwar auch ein normaler Wurmöhrhaken, aber bessere Bissausbeute gibts mit leichten DS-Wurmhaken mit weiterem Hakenbogen. Ich benutze neuerdings den Gamakatsu Drop Shot Hook Worm 39 Gr.4 oder 2, je nach Wurmgröße...


Es hat sich bewährt, den Wurm maximal 1-2 Mal durchzustechen, damit die freien Enden schön spielen können, entweder am Kopf, am Schwanz oder aber wacky in der Wurmmitte.
Das Vorfach knote ich dann direkt an die dünne geflochtene Hauptschnur mittels doppeltem Grinner. Ich nehme übrigens kein Fluorocorbon mehr, das ist mir zu steif, sondern einfach 025er Mono Stroft GTM. Ist viel leichter zu knoten, weil weicher und die Barsche störts eh nicht. Als Dropshotgewicht nehme ich die herkömmlichen Stabbleie, allerdings nicht zu leicht, mindestens 14-18 Gramm sollten es schon sein, auch bei keiner oder mäßiger Strömung. Sind die Bleie zu leicht, ziehst du ständig ungewollt die Montage zu dir heran.


Bei der Führung ist darauf achten, dass man einen leichten konrollierten Schnurbogen hat, damit die Bisse nicht voll in die Rute durchschlagen. Ich habe, wie beim Jiggen, immer den Finger in der Schnur, so merkt man auch zarteste Anfasser. Nach dem Auswerfen die Montage an gestraffter Schnur absinken lassen und mit erhobener Rutenspitze Fühlung aufnehmen. Da der Wurm selbst schon durch seinen Geruch und seine Bewegungen lockt, fällt bei mir die Führung recht dezent aus. Ich lasse den Köder oft einfach stehen, die Rutenspitze wackelt eh meist etwas, was völlig ausreicht. Alle 20-30 Sekunden ziehe ich die Montage entweder über die Rutenspitze oder durch langsame 1-2 Kurblumdrehungen näher zu mir. Bei einem Biss kurz die Rutenspitze senken und etwas verzögert leicht anschlagen. Hängt der Fisch nicht, die Montage einfach stehen lassen, meistens kommt dann gleich der nächste Biss.

Übrigens muss es keine spezielle Dropshotrute sein, ich fische das mit meiner normalen Barschspinnrute, einer etwa 2,10 langen Rute mit einem WG bis 30 Gramm, passender Stationärrolle und 5-Kilo tragende gelbe geflochtene Schnur.

Das schwierigste ist, die Barsche zu finden. Sucht nicht zu tief nach Futterfischschwarmen, da sind die Barsche meist nicht weit davon entfernt. Wenn die Barsche erst einmal gefunden sind, lassen sie sich meist nicht lange bitten.
Ausprobieren muss man lediglich, worauf die Barsche stehen. Den einen Tag wollen sie fette Tauwürmer, den nächsten Tag halbe Tauwürmer und dann wieder lieber kleinere Dendrobenas...



Hier mal ein paar Beifänge von heute, denn nicht nur Barsche stehen auf Würmer...






Versucht das ruhig einmal, ihr werdet sehen, das macht riesigen Spass und fängig ist es obendrein. Für mich ist das die beste Methode, um gegen den Schonzeitkoller anzugehen.

PS: selbstverständlich funktioniert diese Methode das ganze Jahr über, aber gerade im Frühjahr oder Spätherbst/Winter ist das oft die erfolgreichste Angelmethode ;)

Liebe Grüße,

euer Lahni

Selasa, 20 Maret 2012

Ultraleichte Packbeutel selber gemacht!


Ich konnte mal wieder die Nadel nicht im Kissen lassen und herausgekommen ist ein wirklich guter und sehr günstiger Packbeutel für alles was trocken und zusammengehalten werden muss.

Gerade beim Ultraleichttrekking wird vor allem Gewicht durch das Optimieren, Ersetzen oder das Weglassen eingespart. Vorweg: ich bin kein Freund des Weglassens. Es macht Sinn seine Ausrüstung an die Tour anzupassen, um so auf unnötigen Ballast zu verzichten. Doch weglassen oder auf Biegen und Brechen auszutauschen ist mitunter nicht sinnvoll und kann - in der Praxis - gar große Probleme mit sich bringen (siehe dazu meine Faltflasche, die beim ersten Einsatz kaputt ging). Sinnvoll erscheint mir in erster Linie, schwere Gegenstände gegen leichtere Gegenstände auszutauschen, die das Gleiche können oder dieselbe Funktion erfüllen.

Aus diesem Grund habe ich zum Beispiel mein Rucksackinnenleben komplett auf ultraleichte "Bebeutelung" umgestellt. Seitdem fällt u.a. der schwere Schuhbeutel, das Kleidungsnetz und der Kleinteilebeutel wesentlich leichter aus. Auf dem Markt gibt es bereits seit einiger Zeit verschiedene Packbeutel mit sehr geringem Gewicht (z.B. Sea to Summit). Mich persönlich ärgert vor allem der hohe Preis dieser Teile. Also selber machen und wirklich Geld sparen ist angesagt.


Materialien

Alles was ihr benötigt ist wasserdichter, reißfester und sehr leichter Stoff. Besonders gut geeignet ist dazu silikonisiertes Ripstop Nylon z.B. 50D (Fadenstärke von 50 g pro 100 m Faden). Solche Stoffe bekommt man günstig im Internet vom Fachhändler. Der Anschaffungspreis lag hier bei 5 Euro für einen laufenden Meter. Ich habe 1,5 m² gekauft. Die Ware war als 2. Wahl ausgeschrieben. Bei Qualität und Dichtigkeit ist für mich keine Einschränkung zu erkennen. Lediglich Farbveränderungen waren zu beobachten. Doch bei dem Preis kann man ruhig etwas mehr Stoff bestellen und die fehlerhaften Stellen auslassen.

Immer die Webkanten abschneiden, da dort nicht beschichtet wurde

Um die Nähte wasserdicht zu bekommen kann man spezielles Quellgarn verwenden (ebenfalls im Internet zu erhalten) oder man behandelt sie nachträglich mit Silnet.

Aus dem 1,5 m² konnte ich 4 Beutel mit ca. 10 l nähen. Weiter brauchte ich etwas starkes Leder, 5 m Reepschnur mit 2 mm Dicke und natürlich meine Nähmaschine. Der Beutel besteht aus fünf Teilen: der Schnur, dem Schnurstopper, dem Boden, der Beutelwand und dem Tunnelzug.


Schritt für Schritt zum eigenen Packbeutel

1. Man schneidet die Teile zu. Bitte die Nahtzugabe nicht vergessen, sonst passt am Ende der Umfang des Bodens nicht zur Länge der Beutelwand. Wem das Rechnen und Rundnähen zu schwierig ist, der kann auch einfach einen klassischen flachen Beutel nähen.


2. Der Tunnel wird auf rechts an die Oberseite der Wand genäht. Diesen habe ich etwas länger zugeschnitten, da die Öffnungen eingesäumt werden müssen und etwas überlappen sollen. So schließt der Beutel später besser.

Mit Stopper und überlappendem Tunnelzug

Alle Nähte habe ich doppelt als Kappnaht vernäht. Das ist flacher, hält besser und sieht besser aus. Wer möchte kann auch alle Stoffränder versäubern, was aber hier nicht unbedingt nötig ist, da beschichteter Stoff kaum Fäden zieht.

Erst beide Teile zusammennähen

dann umfalten und ein zweites Mal übernähen

3. Am oberen Bereich der Seitennaht (oder besser noch direkt am Tunnel) habe ich ein kleines Stück Leder eingenäht. Dieses muss am Ende nach außen zeigen und mit einem kleinen Loch versehen werden. So kann man sich den Tanka (Stopper) sparen. Die Reibung reicht aus um den Beutel zu zu halten, ohne das etwas rosten oder zerbrechen kann.


4. Am Schluß den Beutel auf links drehen und den Boden einnähen. Am besten geht es wenn der Bodenteil oben aufliegt und die Wand Stück für Stück rundherum gelegt und vernäht wird. Es erfordert etwas Übung bis alles klappt. Alternativ einfach ein Viereck oder Sechseck als Boden nutzen, dann muss nur um die Ecken herumgenäht werden und das Volumen beibt dennoch nahezu erhalten.


Der abgebildete Beutel ist 35 cm hoch und hat einen Durchmesser von 19 cm. Das Volumen liegt also bei ca. 10 l. Auf die Waage bringt er nur 21 g.


Fazit

Mit etwas Übung gelingt es mit nur 8-10 Euro Materialpreis 4-5 Beutel herzustellen, die locker mit den auf dem Markt erhältlichen mithalten können. Und auch der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Von der Nylonwaschtasche bis zum leichteren Raincover ist alles möglich.

Viel Spaß beim nachmachen und traut euch zu fragen!

Euer Kurt


Senin, 19 Maret 2012

Minggu, 18 Maret 2012

Spargelsuppe mit Blumenkohleinlage

Wenn Ihr denkt, dass es für frischen Spargel noch etwas früh im Jahr ist, liegt Ihr natürlich  richtig. Aber da wir uns selbst und unsere Obsessionen am besten kennen, wozu auch das alljährliche Entgegenfiebern zur Spargelzeit gehört, sorgen wir als ausdauernde Spargelverspeiser bereits seit Jahren vor.

Bei unserem großen Rohmaterialverbrauch in der Hochsaison fällt  natürlich auch sehr viel Kochwasser und Spargelschalen an, die wir dann stets zu einer Brühe verarbeiten und für die alljährliche Durststrecke bis zum nächsten Mai einfrieren.  Dabei kommen glücklicherweise immer solche Mengen zusammen, dass wir keine Engpässe befürchten müssen. Und die Qualität der gefrorenen Brühe ist stets ausgezeichnet und ihre Verarbeitung dermaßen einfach, dass wir uns jederzeit in Nullkommanichts eine superleckere Suppe kochen können.


Zutaten
1/4 Blumenkohl in Scheiben geschnitten
1 l Spargelbrühe
30 g Butter
30 g 405er Mehl
1 Eigelb
Muskat
Zucker
Salz und Pfeffer


Zubereitung
In einer großen Pfanne, etwas Öl erhitzen und den Blumenkohl hinzugeben. Jede Seite ca. 5 Minuten anbraten bis sie goldbraun sind und vom Herd nehmen. 

Etwa 200 ml Spargelbrühe zur Seite stellen, den Rest zum kochen bringen. Währenddessen aus Butter und Mehl eine Mehlschwitze herstellen, die kochende Brühe zufügen und mit einem Schneebesen gut verrühren und 5 Minuten köcheln lassen. 


Die kalte Brühe mit einem Eigelb verrühren und in die heiße Suppe einrühren und vom Herd nehmen, sie sollte nun nicht mehr zum kochen gebracht werden. Zuletzt mit den Gewürzen abschmecken und gemeinsam mit dem Blumenkohl servieren. 


Jumat, 16 Maret 2012

Schritt für Schritt zum Leichtwandern


Es existieren eine Menge Ideen und Vorschläge zum Thema Leichtwandern und auch wir haben schon ein paar Artikel zu diesem Thema geschrieben. Hier folgt nun ein weiterer, um Ratschläge aus der Ultraleichtbewegung aufzunehmen und unsere Erfahrungen und Mittel einzubringen. Um eine Wanderung vollends genießen zu können und nicht alle paar Meter zu schimpfen wie schwer der eigene Rucksack eigentlich ist, sollte der Trotter auf ein geringes Rucksackgewicht hinarbeiten. Ohne gleich zum absoluten Ultraleichttrekker zu werden, folgen ein paar Ideen, welche Dinge uns bei den bisherigen Wanderungen aufgefallen sind und die man Schritt für Schritt verbessern könnte.


Ausrüstung wiegen

Eine gute Idee ist immer seine Ausrüstung zu wiegen. Das hört sich anfangs wirklich komisch an, aber man ist doch erstaunt was sich alles ansammelt und das Gewicht steigen lässt. Empfohlen wird eine einfache Küchenwaage, um auch kleine Gegenstände - mit einer niedrigen Grammanzahl - zu protokollieren. Außerdem ist es nützlich eine Kleiderwaage zur Hand zu haben um auch größere Ausrüstungsgegenstände oder letztendlich den Gesamtrucksack wiegen zu können. Die Ergebnisse können in dafür vorgesehene Rucksackplanertools eingetragen werden, die man herunterladen kann oder sich einfach selbst bastelt. Mit diesen Hilfsmittel lassen sich alle Werte auflisten und eine grafische Übersicht erstellen, an der man anschließend rumhantieren kann um für seine Tour ein Optimum zu finden.

Ausrüstung austauschen

Wer einen vollen Geldbeutet hat, kann nach seinem Empfinden die bisher genutzten "schweren" und konventionellen Gegenstände durch leichtere austauschen. Der Outdoormarkt ist bekanntermaßen nicht gerade günstig, aber preislich unterscheidet sich Leichtwanderausrüstung kaum von herkömmlicher Ausrüstung. Ein Umstieg sollte aber nicht ad-hoc stattfinden, denn es ist ein anderer Umgang mit der neuen Ausrüstung zu erlernen. Leichtwanderausrüstung ist oft nicht so robust wie konventionelle Ausrüstung und sollte als komplettes System verstanden werden. Somit nützt mir ein ultraleichtes Windshirt wenig, wenn der Rucksack dermaßen schwer ist, dass ich es mir aufgrund des "sensibleren" Materials kaputt mache.

Anfangen kann man mit den vier schwersten Dingen einer Wanderausrüstung. Diese sind Isomatte, Schlafsack, Zelt und der Rucksack selbst. Optimiert man an diesen Stellen kann man schnell Gewicht einsparen. Die Isomatte wird zu einer 3/4 Matte (oder eine schwere Luftmatraze zu einer leichteren Schaumstoffmatraze), auf der nur der Torso liegt und der Kopf bspw. auf einem Ersatzkopfkissen und die Füsse auf dem Rucksack. Beim Schlafsack steigt man am besten auf Daune um. Die sind zum einen leichter als Kunstfaserschlafsäcke und erhöhen unglaublich den Schlafkomfort. Die Nässeempfindlichkeit umgeht man indem man diesen ordentlich lüftet, wasserdicht verpackt und mit einem Biwaksack kombiniert oder in einem Zelt oder einer Hütte schläft. Wenn man die Klamotten anbehält, kann der Schlafsack dünner und leichter ausfallen. Das Zelt tauscht man am besten gegen ein leichteres aus - wenn der Geldbeutel mitmacht, nutzt ein Tarp oder einen Biwaksack - sofern das Wetter es zulässt.

Zwei leichte Tarp anstatt ein schweres Zelt

Ein Zelt kann man zudem auf die Mitwanderer noch aufteilen. Somit trägt jeder nur die Hälfte und der Schlafkomfort ist gegeben. Die Ausrüstung aufzuteilen bietet sich natürlich in der Gruppe immer an und kann je nach Erfahrung und Teamgeist enorme Entlastung ergeben. Hat man diese Dinge optimiert reicht auch ein leichterer Rucksack aus. Auf dem Markt gibt es viele Ultraleichtrucksäcke, die sich im Gewicht um 2-3 kg von herkömmlichen Rucksäcken mit gleicher Größe unterscheiden. Wie diese sich jedoch tragen lassen und ob sie robust genug für mich wären kann ich leider noch nicht sagen, da ich noch nicht mutig genug war solch einen teuren Rucksack zu kaufen nur um vielleicht später zu sehen dass er recht schnell kaputt geht. Außerdem versteh ich nicht, warum kaum ein Rucksack wasserdicht ist. Ich habe mir sagen lassen, dass z.B. alle amerikanischen Rucksäcke (die UL Rucksäcke sind ja auch amerikanisch inspiriert) keine Regenhüllen dabei haben, weil die Amerikaner alle Sachen in wasserdichte Beutel stecken. Das klingt erstmal ziemlich einleuchtend. Ist es aber nicht so, dass bei stunden-/tagelangem Regen sich im Rucksack Wasserpfützen bilden, dieser sich vollsaugt oder wenn ich ihn in einen Fluß schmeiße untergeht (obwohl ich gelesen habe, dass Rucksäcke wenn sie gepackt sind nie untergehen - das habe ich aber auch noch nicht probiert)!?

Kein Ultraleichtrucksack - dafür aber wasserdicht!

Zur Kür des Leichtwanderns gehört letztendlich, die Rucksackbänder soweit wie möglich zu kürzen. Beispielsweise die Träger soweit, dass man diese noch mit dicken Klamotten tragen kann.

Bei den Wanderschuhen kann auch Gewicht eingespart werden - insbesondere wenn das Rucksackgewicht verringert wurde - denn mit leichterem Gepäck benötigt man auch keine schweren Schuhe, die einen stabilisieren müssen. Jedoch sollte man auch hier beachten wohin es geht. In den Bergen kann es schon passieren, dass ungeübte Trotter leichter umknicken und sich den Fuß verstauchen (das liegt aber auch zum Teil an Erschöpfung aufgrund der schweren Ausrüstung). Hier ist also ein Schuh mit hohem Schaft zu empfehlen. Auch können die leichteren und weniger robusten Wanderschuhe im Gebirge stärker beansprucht werden und durch scharfe Felskanten zerschnitten werden und somit kaputt gehen. Ist man in nassen Gebieten oder im Sumpf (warum auch immer) unterwegs sind leichte und schnelltrocknende Schuhe natürlich ideal.

Natürlich stöbern wir auch unglaublich gerne in den vielen Outdoorshops und möchten uns so einiges gerne zulegen. Wendet man sich jedoch einmal der Leichtwanderphilosophie zu und hat einfach genug vom schweren Rucksack, erkennt man schnell, dass man den Großteil der angebotenen Ausrüstung überhaupt nicht braucht. Aber davon muss man als Konsument erst einmal wegkommen. Denn was nützt mir ein Kamerastativ, wenn ich es mir ganz einfach aus einem Ast selbst herstellen kann und dieses im Notfall sogar noch verfeuern kann?

Eine kleinere und leichtere Kopflampe macht auch Licht

Was nützt mir eine schöne Petroliumlaterne, wenn ich eh schon eine Kopflampe habe oder eine Fackel bauen könnte? Viele haben keinen vollen Geldbeutel um teure Ausrüstung zu kaufen und somit kommen wir zum nächsten Punkt, der meiner Meinung nach viel wichtiger ist: das Weglassen.

Ausrüstung weglassen

Das Weglassen von Ausrüstungsgegenständen fällt einem anfangs einfach nur verdammt schwer. Je mehr Tourerfahrung man hat, umso mehr kann man auch weglassen. Der aufmerksame Trotter weiß was er wie oft und wann benötigt und auch wie er sich selbst helfen kann. Hier spielt es eine verdammt große Rolle, wo und wann die Wanderung stattfindet. Ist man in einem einsamen Landstrich unterwegs, mit wenig Schutzmöglichkeiten, starken Winden und unbeständigen Wetter ist es eher hilfreich ein Zelt mitzuhaben als einen Biwaksack.

In manchen Gegenden freut man sich über die Mitnahme eines Zeltes

Ist die Wandergegend sehr wasserreich wird nur eine kleine Wasserflasche oder auch gar keine benötigt. In bewohnteren Gebieten ist es auch möglich ab und zu eine Unterkunft anzusteuern. Dadurch kann der Schlafsack leichter ausfallen, die Essensrationen verkleinert werden und nur ein leichtes Tarp oder ein Biwaksack mitgenommen werden. Bei solchen Wanderungen ist ein 20 kg Rucksack unnötig!

Ein leichter Topf ist ideal für unterwegs und eine Tasse ist somit eigentlich unnötig. Eine Pfanne ist zu überlegen, wenn man selbst kochen möchte und kann auch zur Essensvielfalt beitragen. Ein Wasserkessel ist unnötig, wenn ein Topf vorhanden ist. Bei Wintertouren könnte dies jedoch nochmal überlegt werden um bspw. ständig heißes Wasser vorrätig zu haben und während des Essens Schnee zu schmelzen.

Warum eine Tasse mitnehmen, wenn man einen Topf dabei hat?

Ein Kocher ist unnötig, wenn man weiß, dass man ein Lagerfeuer machen oder regelmäßig irgendwo etwas essen gehen kann. Ein Holzkocher ist insofern praktisch, da man hier das Gewicht von Benzin/Spiritus/Gas einsparen kann. Beachten sollte man allerdings, dass die Wanderung in holzreichen Gebieten stattfindet und das Wetter einigermaßen trocken bleibt. Ich persönlich finde es viel schöner bei offenem Feuer zu kochen. Hinzu kommt, dass ein Holzkocher in der Regel nicht als "Lagerfeuer" gesehen wird, welches meist verboten ist.

Bei der Anzahl der Klamotten kann auch gespart werden, insbesondere wenn man die Möglichkeit hat diese unterwegs zu waschen und diese schnell trocknet. Bedenken sollte man aber, dass man in der schlechtmöglichsten vorstellbaren Situation immer noch genügend trockene Sachen dabei haben sollte. Besonders eine Mütze hat sich prima bewährt, da man über den Kopf die meiste Wärme verliert. Ist einem in der Rastpause kalt, reicht oft schon eine Mütze (anstatt ein dicker Pullover) aus um wieder warm zu werden. Beim gehen sollte man weniger Sachen anhaben, um nicht zu schwitzen und nasse Kleidung zu produzieren (und somit auch Wechselwäsche). Auch sollte der Trotter daran denken, dass die Klamotten am Körper bei einer guten Wetterperiode auch in den Rucksack passen müssen.

Eventuell kann auch eine Kleidungsschicht wegfallen, wenn man einen vielseitigen Schlafsack besitzt. Mein Exped Schlafsack bspw. ist dafür ideal, da ich durch ihn noch Arm- und Beinfreiheit besitze und ihn sozusagen als Daunenjacke/mantel nutzen kann. Wenn man im Wald unterwegs ist, ist ein Fernglas oder Fernrohr meist auch unsinnig - im Fjäll mit endlosen Weiten ist dies schon nützlicher. Wie oben schon erwähnt kann man sich eine Laterne sparen, wenn schon eine Stirnlampe vorhanden ist. Eines dieser riesigen Messer macht für mich derzeit auch keinen Sinn. Ich kann mich kaum erinnern während einer Wanderung groß ein Messer gebraucht zu haben. Somit reicht hier ein kleines vollkommen aus.

Ein kleines Messer reicht meist vollkommen aus

Ausrüstung mehrfach verwenden

Wie oben schon erwähnt ist es sehr hilfreich Ausrüstung mehrfach und für verschiedene Dinge zu verwenden. Ein Schlafsack kann zum Beispiel eine Daunenjacke ersetzen oder der Topf als Tasse genutzt werden. Ein Regenschirm kann vor Sonne und vor Regen schützen. Nachteilig ist beim Regenschirm natürlich, dass man eine belegte Hand (sofern man den Schirm nicht an sich befestigt) hat. Bei stürmischem Wetter oder auf einem Berg - wo man beide Hände benötigt - kann das zum Problem werden. Auch im Wald ist ein Schirm nicht immer sinnvoll, da die Bäume einen genügend vor Regen schützen können. Auch Wanderstöcke können mehrfach verwendet werden - sie können als Tarpgestell fungieren oder für einen stundenlangen Abstieg von einem Berg die Knie gut entlasten. Ein Poncho kann auch multifunktional genutzt werden. Zum einen ist es möglich ein Tarp daraus zu basteln und zum anderen ist es ein Regenschutz. Wir haben damit aber nicht so die prima Erfahrung gemacht, denn wir haben nach ein paar Metern tierisch angefangen zu schwitzen und anschließend in unserer eigenen Suppe geschwommen. Von uns aus nur bedingt empfehlenswert. Sandalen sind zwar ein zusätzliches Ausrüstungsteil, können aber sehr nützlich sein. Besonders für Flußdurchquerungen, duschen in unsauberen Herbergen oder um abends einfach aus seinen Wanderschuhen rauszukommen sind sie ideal. Eine feste und rutschsichere Sohle kann hier vor Stürzen schützen.

Fazit

Wie man sieht kann man sehr viel optimieren, insbesondere wenn die Wanderregion genau studiert wurde und die Ausrüstung dafür optimiert ist. Wichtig sind vor allem die Erfahrungen, die man während einer Tour sammelt und dass man danach die Sachen durchgeht, die man überhaupt nicht und sehr oft benutzt hat. Leichtwandern setzt somit eine kritische Auseinandersetzung mit seiner Ausrüstung und der Reiseregion voraus und idealerweise sollte so das Rucksackgewicht nach jeder Wanderung schrumpfen.