Selasa, 20 Maret 2012

Ultraleichte Packbeutel selber gemacht!


Ich konnte mal wieder die Nadel nicht im Kissen lassen und herausgekommen ist ein wirklich guter und sehr günstiger Packbeutel für alles was trocken und zusammengehalten werden muss.

Gerade beim Ultraleichttrekking wird vor allem Gewicht durch das Optimieren, Ersetzen oder das Weglassen eingespart. Vorweg: ich bin kein Freund des Weglassens. Es macht Sinn seine Ausrüstung an die Tour anzupassen, um so auf unnötigen Ballast zu verzichten. Doch weglassen oder auf Biegen und Brechen auszutauschen ist mitunter nicht sinnvoll und kann - in der Praxis - gar große Probleme mit sich bringen (siehe dazu meine Faltflasche, die beim ersten Einsatz kaputt ging). Sinnvoll erscheint mir in erster Linie, schwere Gegenstände gegen leichtere Gegenstände auszutauschen, die das Gleiche können oder dieselbe Funktion erfüllen.

Aus diesem Grund habe ich zum Beispiel mein Rucksackinnenleben komplett auf ultraleichte "Bebeutelung" umgestellt. Seitdem fällt u.a. der schwere Schuhbeutel, das Kleidungsnetz und der Kleinteilebeutel wesentlich leichter aus. Auf dem Markt gibt es bereits seit einiger Zeit verschiedene Packbeutel mit sehr geringem Gewicht (z.B. Sea to Summit). Mich persönlich ärgert vor allem der hohe Preis dieser Teile. Also selber machen und wirklich Geld sparen ist angesagt.


Materialien

Alles was ihr benötigt ist wasserdichter, reißfester und sehr leichter Stoff. Besonders gut geeignet ist dazu silikonisiertes Ripstop Nylon z.B. 50D (Fadenstärke von 50 g pro 100 m Faden). Solche Stoffe bekommt man günstig im Internet vom Fachhändler. Der Anschaffungspreis lag hier bei 5 Euro für einen laufenden Meter. Ich habe 1,5 m² gekauft. Die Ware war als 2. Wahl ausgeschrieben. Bei Qualität und Dichtigkeit ist für mich keine Einschränkung zu erkennen. Lediglich Farbveränderungen waren zu beobachten. Doch bei dem Preis kann man ruhig etwas mehr Stoff bestellen und die fehlerhaften Stellen auslassen.

Immer die Webkanten abschneiden, da dort nicht beschichtet wurde

Um die Nähte wasserdicht zu bekommen kann man spezielles Quellgarn verwenden (ebenfalls im Internet zu erhalten) oder man behandelt sie nachträglich mit Silnet.

Aus dem 1,5 m² konnte ich 4 Beutel mit ca. 10 l nähen. Weiter brauchte ich etwas starkes Leder, 5 m Reepschnur mit 2 mm Dicke und natürlich meine Nähmaschine. Der Beutel besteht aus fünf Teilen: der Schnur, dem Schnurstopper, dem Boden, der Beutelwand und dem Tunnelzug.


Schritt für Schritt zum eigenen Packbeutel

1. Man schneidet die Teile zu. Bitte die Nahtzugabe nicht vergessen, sonst passt am Ende der Umfang des Bodens nicht zur Länge der Beutelwand. Wem das Rechnen und Rundnähen zu schwierig ist, der kann auch einfach einen klassischen flachen Beutel nähen.


2. Der Tunnel wird auf rechts an die Oberseite der Wand genäht. Diesen habe ich etwas länger zugeschnitten, da die Öffnungen eingesäumt werden müssen und etwas überlappen sollen. So schließt der Beutel später besser.

Mit Stopper und überlappendem Tunnelzug

Alle Nähte habe ich doppelt als Kappnaht vernäht. Das ist flacher, hält besser und sieht besser aus. Wer möchte kann auch alle Stoffränder versäubern, was aber hier nicht unbedingt nötig ist, da beschichteter Stoff kaum Fäden zieht.

Erst beide Teile zusammennähen

dann umfalten und ein zweites Mal übernähen

3. Am oberen Bereich der Seitennaht (oder besser noch direkt am Tunnel) habe ich ein kleines Stück Leder eingenäht. Dieses muss am Ende nach außen zeigen und mit einem kleinen Loch versehen werden. So kann man sich den Tanka (Stopper) sparen. Die Reibung reicht aus um den Beutel zu zu halten, ohne das etwas rosten oder zerbrechen kann.


4. Am Schluß den Beutel auf links drehen und den Boden einnähen. Am besten geht es wenn der Bodenteil oben aufliegt und die Wand Stück für Stück rundherum gelegt und vernäht wird. Es erfordert etwas Übung bis alles klappt. Alternativ einfach ein Viereck oder Sechseck als Boden nutzen, dann muss nur um die Ecken herumgenäht werden und das Volumen beibt dennoch nahezu erhalten.


Der abgebildete Beutel ist 35 cm hoch und hat einen Durchmesser von 19 cm. Das Volumen liegt also bei ca. 10 l. Auf die Waage bringt er nur 21 g.


Fazit

Mit etwas Übung gelingt es mit nur 8-10 Euro Materialpreis 4-5 Beutel herzustellen, die locker mit den auf dem Markt erhältlichen mithalten können. Und auch der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Von der Nylonwaschtasche bis zum leichteren Raincover ist alles möglich.

Viel Spaß beim nachmachen und traut euch zu fragen!

Euer Kurt


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