Kamis, 27 Januari 2011

Rucksack Exped Mountain Pro 50


Lange habe ich nach einem optimalen Rucksack für mich gesucht. Angefangen von einem >60 l Rucksack für lange Trekkingtouren, über einen Militärrucksack mit Außengestell bis hin zu einem minimalistischen Trinkrucksack für kurze Ausflüge. So richtig zufrieden war ich mit allen nicht. Entweder war der Rucksack doch zu klein oder zu groß, zu unhandlich und sperrig, zu schwer oder mit zuviel Klimbim behaftet. Nach einigem hin und her habe ich nun einen interessanten Rucksack entdeckt der fast zu 100% meine Erwartungen und Bedürfnisse erfüllt.


Anforderungen

Meine Anforderungen waren vielfältig. Der Rucksack sollte ein gewisses Volumen nicht überschreiten (bis maximal 50 l). Er sollte vergleichsmäßig leicht sein (natürlich unterscheidet er sich im Gewicht von den Ultraleichtrucksäcken), sehr robust und vor allem wasserdicht (bei dieser Anforderung ist es schon vergleichsweise schwierig etwas vernünftiges zu finden). Außentaschen sollte er möglichst keine vorweisen (obwohl diese in einem gewissen Rahmen äußerst praktisch sind) und ein einstellbares Tragesystem sollte er auch nicht besitzen. Der Hüftgurt sollte variabel bzw. abnehmbar sein und der Rucksack sollte von alleine stehen und nicht ständig in sich zusammensacken sobald er nicht mehr prall gefüllt ist. Diese für mich zugeschnittenen Anforderungen habe ich in dem - von der Schweizer Firma Exped entwickelten - Mountain Pro Rucksack gefunden.

Exped Mountain Pro 50

Exped Mountain Pro 50

Der wasserdichte Berg-Rucksack Mountain Pro 50 besitzt ein Volumen von 49 l und wiegt 1250 g bis 1650 g (ohne/mit Hüftgurt usw.). Dieser Rucksack ist auf das Wesentlichste reduziert, hat einen schmalen Schnitt (der eine gute Bewegungsfreiheit garantiert) und einen sehr körpernahen Sitz. Wie der Name schon verrät ist er ein Alpin-Rucksack der für Kletter- und Hochtouren optimiert wurde. Der Mountain Pro verfügt über keine Außentaschen, dafür jedoch über außen angebrachte Schlaufen (Daisy Chains) an denen sich vielerlei Dinge befestigen lassen, sowie zwei Eispickelschlaufen am äußeren Boden.

Eispickelschlaufen und zurückgeschnallter Hüftgurt

Der Zugriff zum Hauptfach erfolgt über einen innovativen Einhandverschluss mittels Rapide Hooks oder einem Karabiner die aus bruchfestem Alu gefertigt sind. Somit ist es auch problemlos möglich den Rucksack mit Handschuhen zu bedienen. Das Hauptfach lässt sich zusätzlich wie einen wasserdichten Packsack - durch einen Rollverschluss - verschließen und ein integrierter Kordelzug ermöglich eine Volumenanpassung. Die Deckeltasche besitzt einen Außenzugang mit wetterfesten YKK-Reissverschluss und eine zusätzliche Innentasche. Der Deckel ist mir jedoch ein Dorn im Auge. Besser wäre es gewesen eine abnehmbare Deckeltasche anzubringen, da ich diese nicht immer benötige und diese mich einfach nervt sobald der Rucksack bis oben hin gefüllt ist. Eventuell werde ich dies bei Gelegenheit ändern lassen - den Deckel abschneiden und mittels variablen Reiss- oder Klettverschluss wieder anbringen.

Zugriff über Karabiner...
...oder über Rapide Hooks












Maße

Der Mountain Pro 50 ist ein Einkammer-Rucksack und misst 63 cm in der Höhe, 32 cm in der Breite und an der obersten Stelle 28 cm in der Tiefe. Der Schnitt fällt Richtung Rucksackboden in der Tiefe schmaler aus, ist leicht konkav geformt und bietet einen wackelfreien Sitz. Somit sind auch keine Kompressionsriemen nötig und der Rucksack lässt sich sehr körpernah tragen und bietet eine sehr gute Lastenkontrolle und auch genügend Kopffreiheit. Zu Kaufen gibt es den Mountain Pro als 30, 40 und 50 l Variante in den Größen M (für ca. 170 - 185 cm Körpergrösse) und L (ab ca. 185 cm Körpergrösse). Es ist also nicht möglich ihn durch ein einstellbares Tragesystem an den jeweiligen Rücken anzupassen. Das Material ist ein wasserdichtes, dicht gewobenes 402-D-Nylongewebe mit 3000 mm Wassersäule (hydrolyse-resistente, hellgraue PU-Beschichtung).

Rollverschluss und Hydration Port

Tragesystem

Der Rucksack verfügt über luftdurchlässige Schulterträger und einen höhenverstellbaren Brustgurt. Die spezielle Gurtbandführung der Träger im Bodenbereich garantiert eine sehr gute Kontrolle über den Rucksack - rennen ist so gut möglich ohne das der Rucksack hin und her schleudert. Alle Gurtbänder sind außerdem mit einem Klettverschluss verkürzbar - Klasse, denn das verhindert das lästige herumflattern! Der thermogeformte Hüftgurt ist abnehmbar und erlaubt eine flexible Positionierung der Hüftgurtschnalle - falls es irgendwo drückt. Der Rucksackrücken ist fest und stabil und verhindert so das eventuelle Drücken von Gegenständen.

Eng anliegendes, thermogeformtes Rückensystem

Extras

Ein wasserdicht verschliessbarer Trinkwasserschlauch-Auslass fällt an dem Rucksack sofort durch die Größe auf und hat mich beim ersten Ansehen zum Lachen gebracht. Dies ist wirklich ein Mordsausgang mit zwei Vorteilen: Zum einen für den schon erwähnten Trinkwasserschlauch und zum anderen für die Möglichkeit Luft entweichen zu lassen sobald man den Verschluss einrollt und den Rucksack weiter komprimieren will. Durch die beiliegenden Gurtbänder lassen sich Trekkingstöcke, Ski, Schneeschuhe, Schirm, Eispickel und Snowboard problemlos verstauen. Für Eispickel existiert sogar eine eigene Wegsteck-Funktion die diesen bei Nichtgebrauch seitlich hinter den Rücken nach unten führt. Das hab ich zwar noch nie probiert, hört sich aber ersteinmal gut an. Die Front des Rucksacks bietet eine grosse Tasche mit einem Steckfach und eine weitere integrierte Tasche für Kartenmaterial oder ähnliches.

Integrierte Außentasche
Trinkwasserschlauch-Auslass












Innenansicht

Innen bietet der Rucksack eine hellgraue Packsack-Innenbeschichtung für eine gute Übersicht, sowie Aufhängepunkte und Elastikschlaufen für Kletterhardware und Schaufelstiel. Eine weitere Schlaufe dient als Aufhängepunkt für ein Trinksystem, die ich jedoch noch nie benutzt habe da ich die Trinkblase einfach oben drauf lege. Als Rückenpolsterung dient eine herausnehmbare Biwaknotmatte die ich aber auch nicht benutze, da ich (zusätzlich) eine sehr schmale Evazote-Isomatte als "Innengestell" und Unterlegmatte dabei habe. Als weiteres Extra bringt der Mountain Pro eine transparente, auszippbare und spritzwasserdichte Dokumententasche mit, die aus UV-resistentem TPU-Film besteht.

Innenansicht
Dokumententasche












Fazit zum Exped Mountain Pro 50

Der Mountain Pro von Exped ist für mich ein sehr gelungener und gut durchdachter Rucksack. Er lässt sich äußerst angenehm tragen, ist wetterfest und legt für meine Bedürfnisse eine gute Stabilität und Robustheit an den Tag. Allein das nicht abnehmbare Deckelfach ist für mich Hin und Wieder ein Ärgernis. Der Rucksack kostet zwischen 140€ (30 l) und 180 € (50 l).



Kamis, 20 Januari 2011

Rucksack Eagle Creek Truist


Mein neuer Eagle Creek Truist 55L (M) für ca.160 Euro (-)

Es war nötig geworden einen neuen Rucksack zu kaufen. Lange habe ich gesucht und bin nun endlich fündig geworden. Die Wahl fiel auf einen 55 Liter Rucksack (auf 66 Liter erweiterbar), denn mein Ziel ist es, zukünftig etwas weniger mitzunehmen. Darum wollte ich die rund 60 Liter als Grenze nehmen.


Der Truist ist ein geräumiger Tourenrucksack, mit vielen netten Kleinigkeiten. Er besitzt ein gutes Tragesystem mit Aluminium verstärktem Trägerkreuz (+), eine einstellbare Rückenlänge (+), Lastkontrollriemen (+) und einen recht steifen Hüftgurt. Dieser Gurt nimmt das Gewicht gut auf. Einziger Knackpunkt ist die fehlende weiche Polsterung auf der Innenseite des Gurtes (-) die problematisch sein kann. In den drei kälteren Jahreszeiten kein Problem (mit einer dickeren Kleidungsschicht darunter), nur im Sommer kann es schon mal etwas drücken. Der Beckengurt lässt sich mit einer Art Flaschenzugsystem zuziehen, was die Handhabung sehr einfach und mühelos macht (+).

Vom Tragen her ist der Truist wirklich sehr angenehm. Die Schultergurte lassen sich gut einstellen und der Rücken ist S-förmig vorgeformt. Mir passt das sehr gut, da ich ein recht ausgeprägtes Hohlkreuz habe - das sollte aber jeder für sich beurteilen (+-).


Der Rucksack selber wiegt 2100 g. Das ist recht schwer (-) jedoch wiegt sich dieser Sachverhalt - wie ich finde - durch das stabile Material und die viele Ausstattung auf (+).

Das Deckelfach lässt sich als Hüfttasche umfunktionieren (+), ein Hüftgurt befindet sich dafür auf der Innenseite fest am Deckelfach. Das Fach lässt sich außerdem vorne an den Schultergurten befestigen - so entsteht eine Art Fallschirmspringertasche. Eine super Sache, denn es trägt sich gut und es erleichtert zum Beispiel das Herankommen an einen Fotoapparat.


Im Deckelfach selbst befindet sich ein Ordnungssystem. Der Ruckack ist für Trinksysteme vorbereitet (+) und hat diverse Befestigungsmöglichkeiten für Stöcke oder ähnliches. Was ich sehr gut finde, ist der zusätzliche Tragegriff (+) an der Vorderseite - super beim Transport.


Der Rucksack hat die klassische Aufteilung in ein Hauptfach und ein seperates Schlafsackfach. Man kann von vorne durch eine Klappe direkt in das Hauptfach zugreifen. Alle Reißverschlüsse lassen sich mit einem Schloss verriegeln, wenn nötig. Sehr gelungen ist die Befestigung der Spanngurte an den Seiten. Sie halten den Rucksack schmal wenn nix drin ist und ermöglichen die zusätzliche Befestigung von Gegenständen. Das Gute daran ist, dass diese Gurte auf der Frontöffnung befestigt sind und damit der Rucksack auch noch zusammengehalten werden kann, wenn der Reißverschluss einmal kaputt sein sollte (+).



Die Erweiterung auf 66 Liter ist wie bei allen Rucksäcken oben als eine Art Sack angebracht. Schön an diesem Rucksack ist, dass sich dieses Material unter einem zweiten Reißverschluss verbergen lässt. So ist der Rucksack gut verschlossen, auch wenn das Deckelfach fehlen sollte.


Zuletzt noch die Regenhülle (+): auch sie ist vorhanden und gibt ausreichend Schutz bei wiedrigem Wetter.


Fazit: 11 (+) zu 4 (-) - meine Wertung fällt deutlich positiv aus. Er hat viele positive Eigenheiten und ist universell einsetzbar. Einziger Nachteil ist der dünne und harte Hüftgurt, der drücken kann. Sonst hat er alles was ein Tourenrucksack haben muss und doch viel mehr. Wer ihn dann noch etwas günstiger bekommt als 160 Euro kann eigentlich nicht viel falsch machen. Vorraussgesetzt der Rücken passt zum Rucksack.

Kurt


Bei endlich ablaufendem Hochwasser...

Hi @ all,

lange ist es wieder her, dass ich mich zuletzt gemeldet habe, zunächst einmal ein frohes neues Jahr an alle Leser hier...

Nach dem ätzenden Hardcoredezember mit den hier total unüblichen Schneemassen und dem darauf folgenden Hochwasser bei Tauwetter gab es kaum eine Chance auf vernünftiges Angeln.

Hier mal ein paar Bilder der Schleuse hier in Löhnberg ungefähr beim Scheitelpunkt des Hochwassers, normalerweise ist da eine große Schleuseninsel und auch das Wehr ist kein niedriges...









Mittlerweile ist das Hochwasser auf ein "normales Maß" zurückgegangen und die Bedingungen für den Fang von ordentlichen Zandern schien ideal zu sein.
Da das auch noch mit meinem freien langen Wochenende zusammenfiel, hielt mich heute morgen nichts mehr zuhause, ich mußte ans Wasser.
Auch der zaghafte neue Wintereinbruch konnte mich nicht davon abhalten, hier ein Bild von der Fahrt zum Angelplatz...



Am Hochwasserzanderhotspot angekommen, war glücklicherweise von Schnee nichts zu sehen. Gegen 11 Uhr flog der erste Köder ins Wasser und fand auch kurz darauf einen Abnehmer. War zwar nicht der Zielfisch, aber endlich der erste in 2011 und deshalb freute ich mir fast schon einen Wolf... :)



Eine gute Stunde später hing ich plötzlich beim Anjiggen des Köders (älterer HS-Shad) fest und ich war der festen Überzeugung, einen Hänger zu haben. Als dieser aber plötzlich gegen die Strömung schwamm und mir sogar ordentlich Schnur von der Rolle zog, verfluchte ich mich selbst, keinen vernünftigen Anschlag gesetzt zu haben.
Es entbrannte ein heftiges Tauziehen, mein Gegenüber versuchte mehrfach, in einen im Wasser stehenden Busch zu flüchten. Zwischenduch immer wieder heftige Kopfstöße, was auf einen ordentlichen Zielfisch hin deuteten.

Nach nur wenigen Minuten, die mir aber wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, erschien schließlich ein stattlicher Zander an der Oberfläche. Die Landung war ob des hohen und steilen Ufers noch einmal kein Kinderspiel, aber schließlich schlossen sich die Maschen um den Prachtfisch.
Am Ufer oben hatte sich der Haken schon längst aus dem knochigen Maul gelöst, noch mal Schwein gehabt... :)



Hier noch ein Linkshandbild der Wuchtbrumme, das Selbstauslöserbild kann ich leider nicht zeigen, da es total unscharf geworden ist, warum auch immer...



Total glücklich fuhr ich kurz darauf nach Hause, ratet mal, wo ich die nächsten Tage zu finden bin... ;)

Sollte ich in den nächsten Tagen noch was fangen, so werdet ihr das hier sicherlich nachlesen können,

bis dahin verbleibe ich mit lieben Grüßen,

euer Lahni

Rabu, 12 Januari 2011

Der Rucksack als Transportmittel


Die Geschichte des Rucksacks als Transportmittel ist so alt wie die Menschheit selbst. Man musste unabhängig sein und so ökonomisch wie möglich seine sieben Sachen transportieren können. Für den Rücken und die Hüfte als stabilste und kräftigste Bereiche des Körpers bietet sich somit ein Rucksack an. Doch das Tragen auf dem Rücken hat noch weitere Vorteile - freie Hände zum Abstützen oder Klettern und notfalls auch zum Kämpfen.


Etwas Geschichte

Wer nun genau auf die Idee gekommen ist, eine Transporthilfe für den Rücken zu nutzen ist nicht sicher. Mit Beginn der Aufzeichnungen, ob in Ägypten oder in einer Steinzeithöhle, gibt es Abbildungen von Tragehilfen. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war das Tragen auf einfache Säcke beschränkt, deren Öffnung mit einem einfachen Prusikknoten verschnürt wurde. Die beiden Seilenden wurden an den unteren Sackzipfeln festgeknotet. Der Prusikknoten hält beim Tragen (auf Zug) fest und so hat man einen einfachen Rucksack. Für sperrige und hohe Lasten wurden einfache Tragegestelle verwendet.

Nach der Erfindung und Einführung der Spinning Jenny 1764 war es nun in großem Rahmen möglich feste Stoffe zu fertigen. So konnte sich der Rucksack auch entscheidend weiter entwickeln. Es war nun möglich Fächer und Deckel zu nähen, die durch Gurte und Schnallen miteinander verbunden oder befestigt wurden. Zu dieser Zeit war das Tragen mit dem System der Kraxe schon bekannt. In Gebirgsregionen wurden schon immer Gestängeverstärkte sackartige Rucksäcke gefertigt. Bereits vor Beginn des Ersten Weltkriegs gab es den kaiserlichen Heerestornister. Dieser war ein mit Stoff oder Leder bezogenenr Holzrahmen. Wärend des Zweiten Weltkriegs entstanden verschiedenste Modelle metallverstärkter Rucksäcke.

Obwohl die Lastenverteilung bereits bekannt war sollte man die Verdienste eines bestimmten Mannes würdigen. 1950 kam es in Schweden zu einer weiteren Rucksackentwicklung. Åke Nordin (der damit die Gründung der bekannten Marke Fjällräven einleitete) experimentierte mit Rucksackgestellen aus Holz um das Gewicht besser zu verteilen und experimentierte mit neuen Materialien des Packsacks. Später wurden diese Entwicklungen durch langlebigeres und leichteres Aluminium ersetzt. Der - im heutigen Sinne bekannte - Trekkingrucksack war geboren.

Kurt

Rucksackphilosophie

Wir haben schon viele Rucksäcke ausprobiert - von Trekkingrucksäcken ab 60 Liter, kleinen Tagesrucksäcken, wasserdichten Packsäcken bis hin zu Lastenkraxen mit robusten Fässern bestückt. Natürlich kann man seinen Rucksack auch selber erst in der Wildniss bauen. Zum Beispiel ganz einfach aus seiner Jacke oder aus einem gegabelten Ast, etwas Schnur und ein Stück Plane.

Die Lastenkraxe von Tatonka mit Fässern bestückt

Die Fragen die sich halt jeder stellen muss sind in erster Linie: Für was brauche ich den Rucksack eigentlich? Für welche Tour, was will ich mitnehmen und was muss unbedingt transportiert werden? Mache ich eine Tages- oder eine Wochentour? In welcher Gegend will ich trotten? Lege ich großen Wert auf die Größe und das Gewicht meines Rucksacks - und das sollte man - muss man ganz anders planen und bei der Zusammenstellung der Ausrüstung besonders kreativ sein. Die Antworten zu diesen Fragen ergeben einen für jeden individualisierten Rucksack. Reist man in kalte Regionen, wird der Rucksack wohl etwas größer ausfallen damit der warme Pullover noch Platz hat. Sind unterwegs gefährliche Kletterpassagen zu bewältigen ist ein breiter und mit viel Klimbim behangener Rucksack eher hinderlich und der Trotter bevorzugt eher eine schmale Traghilfe. Ist man mit dem Kanu unterwegs benötigt der Paddler eher eine kleine Tasche und ein wasserdichtes Fass anstatt eines globigen Rucksacks.

Rucksack für Tagestouren mit...
...Tarp, Trinkflasche und mehr














Die Ideen und Möglichkeiten sind vielfältig und leider glaube ich langsam das es keinen perfekten Rucksack für jede Tour geben kann. Natürlich spielt auch der eigenen Geschmack eine wesentliche Rolle und viele werden ihren Rucksack als den perfekten schlechthin bezeichnen. Nun gut, bei den aktuellen Preisen von Rucksäcken ist das ja auch kein Wunder. Der Rucksackkauf kann sehr schwierig sein, denn den Verkäufern kann man sowieso nicht trauen - das ist jedenfalls meine Meinung. Denn jeden Rucksack im Sortiment hat auch der Händler daheim oder letztens erst gekauft und der ist natürlich besonders gut - ist klar!

Wasserdichter Packsack mit Trageriemen

Am besten ist es, wenn man sich der Tour entsprechend seine Ausrüstung zurechtlegt und anschließend die ungefähre Rucksackgröße bestimmt in die das Zeug reinpassen könnte. Zusätzlich ist es hilfreich das ungefähre Gewicht seiner Ausrüstung zu kennen um entscheiden zu können ob ein Rucksack mit umfangreichem Tragesystem/Außengestell/Hüftgurt u.ä. überhaupt nötig ist. Hilfreich ist es außerdem, wenn man Rucksäcke findet die ohne einstellbares Tragesystem passen, denn das spart Gewicht (ist aber bei vielen nicht der Fall). Da wir grundsätzlich davon ausgehen, dass wir unterwegs an keinem Supermarkt und an keiner Tankstelle vorbeikommen, muss die Verpflegung natürlich mit in den Rucksack. Ist der Trotter aber beispielsweise in Skandinavien unterwegs, stellt Wasser kein Problem dar und eventuell ist es möglich eine Weile vom selbstgefangenen Fisch zu leben. Dies sollte man bei der Wahl des Rucksacks zumindest im Hinterkopf haben.

Der Exped Mountain Pro Rucksack im Schnee

In den nächsten zwei Posts werden wir einfach mal unsere primären Trekkingrucksäcke vorstellen und der ein oder andere kann sich ein Bild davon machen oder ein paar Ideen holen, sollte er noch keinen Rucksack haben oder mit seinem unzufrieden sein. Und natürlich sagen wir auch zu unseren Rucksäcken: Der ist perfekt - für uns!

Tagesrucksack von Mammut

Und nun noch ein paar Fragen an unsere fleißigen Leser: Welche Rucksäcke nehmt ihr mit? Und wie zufrieden seid ihr mit eurem Rucksack? Sind die auf dem Markt erhältlichen Rucksäcke - nach eurer Meinung - zufriedenstellend oder baut ihr eure eigenen?

Jaddar


Selasa, 04 Januari 2011

Der Rennsteig im Winter


Wie erkläre ich das den Lesern - war mein erster Gedanke als wir beschliessen ein Stück des Rennsteigs zu laufen, jedoch nicht nach Süden von da wo wir aufgehört hatten, sondern nach Norden zurück an den Anfang des Fernwanderweges. Die Bedingungen haben sich jedoch geändert, es ist Winter und der Rennsteig total verschneit. Wir trotten los - ohne Ski und ohne Schneeschuhe, zwei Tage zwischen Minusgraden und einer herrlichen Winterlandschaft - eine Kurztour von Oberhof nach Friedrichroda im Thüringer Wald.

Rennsteig - Wegweiser

Schichtprinzip

Für eine Wintertour sollte die Auswahl der Ausrüstung besonders sorgfältig ausfallen. Insbesondere in Bezug auf die Kälte. Mit Hilfe des Schicht- bzw. Zwiebelprinzips kann der Wintertrotter seine Körpertemperatur konstant halten und bei Gelegenheit entsprechend regulieren. Man sollte sich nicht zu dick anziehen, denn wenn man schwitzt ist man bei einem Temperaturwechsel äußerst anfällig für eine Unterkühlung. Trockene Kleidung ist hier ungemein wichtig!

Mütze und Daunenjacke halten bei großer Kälte warm

Das Zwiebelprinzip ist sehr effektiv, da zwischen den einzelnen Lagen die Luft gespeichert wird und somit auch die Wärme. In der korrekten Reihenfolge sollen die Schichten Schweiß von der Haut wegleiten, gegen Kälte isolieren und Feuchtigkeit von außen abhalten. Sinnvoll ist somit eine leichte Grundschicht aus Materialien für den Feuchtigkeitstransport, dann eine warme und isolierende Schicht sowie anschließend eine wind- und wasserdichte äußere Schicht. Sinnvoll sind auch Gamaschen bei einer Wintertour, da diese bei Nässe und Kälte die Füße trocken halten und das Eindringen von Schnee verhindern. Zusätzlich sollte man auf die Verfassung der Personen die einen begleiten achten und natürlich auf das Gefühl in Händen, Füßen und Zehen! Wichtig ist außerdem genügend zu trinken (vor allem warme Getränke - nicht nur Glühwein Kurt!), da dies besonders im Winter häufig vernachlässigt wird.

Gamaschen sind äußerst praktisch

Gewicht sparen

Für ein leichtes Gepäck wird wie üblich, das Gewicht der drei größten und schwersten Teile der Ausrüstung - Zelt, Rucksack und Schlafsack - auf ein Minimum reduziert. Auf dem Rennsteig gibt es ungefähr alle 2,1 km eine Schutzhütte und somit ist ein Zelt überflüssig. Als Schlafsack nutze ich meinen (relativ dünnen) Daunenschlafsack Exped Wallcreeper. Um Gewicht und Platz zu sparen kann man ruhig einen dünneren Schlafsack benutzen und nachts die Kleidung anbehalten. Hat man Zelt und Schlafsack (weg)reduziert, benötigt man nun auch einen kleineren Rucksack - ganz einfache Argumentationskette der Ultraleicht-Bewegung. Mein Exped Mountain Pro Rucksack ist kein Ultraleicht-Rucksack - jedoch leichter als manch anderer, sehr robust, wasserdicht und äußerst komfortabel.

Exped Mountain Pro Rucksack
Exped Wallcreeper Schlafsack















Daunen für die Wärme
Kocher für das Essen















Mit einem leichteren Rucksack muss man sich weniger anstrengen und man schafft längere Strecken. Ultraleicht-Wandern ist eine gute Sache bei der man jedoch nicht den gesunden Menschenverstand ausschalten sollte. Zum Rucksack sei nur soviel gesagt: die Gurte sollten zusammengerollt werden um nirgends hängen zu bleiben, es sollte ein wasserdichter Rucksack oder ein wasserdichter Innensack benutzt werden, was als Erstes gebraucht wird wird zuletzt in den Rucksack gepackt und schwere Gerätschaften werden nahe des Rückens platziert.

Schlafsack und Isomatte klein verpackt
Zwei Töpfe sollten zum Kochen genügen












Wird in der Gruppe getrottet kann natürlich die Ausrüstung aufgeteilt werden und vieles gemeinsam genutzt werden um Gewicht zu sparen. Zum Beispiel ist nur ein Kocher nötig und normalerweise genügt auch ein Topf zum Wasserkochen und zur Essenszubereitung. Im Winter nimmt man jedoch lieber einen kleinen Topf mehr mit um nebenbei dauerhaft Schnee zu schmelzen oder heißen Kaffee zu kochen.


Ohne Schneeschuhe

Los geht es bei Oberhof, mit 9 kg Gewicht (mit Verpflegung und extra-Innenschlafsack für die angekündigten -25 Grad) und gutem Wetter. Das anfängliche Laufen ist sehr kräftezehrend. Der Rennsteig ist größtenteils geräumt jedoch sinkt man leicht in der Schneedecke ein wobei wir natürlich sehr viel Energie verbrauchen.






















Mit Schneeschuhen und Skier würden wir sicherlich schneller voran kommen, da sich dabei das Körpergewicht auf eine größere Fläche verteilt und man somit nicht so tief einsinkt. Das Gehen ohne Schneeschuhe im Tiefschnee ist sehr ermüdend und durch die Anstrengung fängt man an zu schwitzen und die Gefahr der Unterkühlung besteht. Da wir jedoch die Variante ohne alles gewählt haben trotten wir entspechend langsam aber fröhlich über den Rennsteig.






















Die Strecke

Wir wandern Richtung Nordwesten, entlang einer wundervollen und faszinierenden Winterlandschaft, vorbei am Gustav-Freytag-Stein und etlichen Schutzhütten die sich am Rennsteig entlangschlängeln. An der Schutzhütte "Am Sperrhügel" machen wir eine längere Rast.






















Kaffee, Tee und heiße Suppe lassen wir uns schmecken und beobachten den langsamen Sonnenuntergang der ja schon gegen halb fünf eintritt. Durch den Schnee bleibt dem Trotter im Winter noch etwas länger Licht, jedoch sollte man rechtzeitig damit anfangen seinen Lagerplatz aufzuschlagen. Durch die Schutzhütten auf dem Rennsteig ist dies natürlich absolut problemlos - obwohl die Hütten auch unterschiedliche Größe und Qualität besitzen und man nicht unbedingt mit jeder zufrieden sein wird.


Da wir schon öfter gefragt wurden: die Schutzhütten haben offene Türen und offene Fenster, lediglich ein oder zwei Bänke und eventuell ein Tisch. Mit etwas Glück sind sie im Winter schneefrei und leicht zugänglich. Nachdem wir uns satt gegessen haben und es trotz Dunkelheit noch früh am Abend ist, beschließen wir einen alten Indianertrick anzuwenden um schneller voran zu kommen: wir laufen einfach nachts weiter. Der Boden ist dann größtenteils gefroren und wir werden ohne Schneeschuhe nicht mehr einsinken. Clever!












Eine Nachtwanderung durch den Thüringer Wald ist etwas faszinierendes. Glücklicherweise war der Himmel wolkenlos und sternenklar. Eine Orientierung und Navigation anhand des Sternenhimmels wäre somit problemlos möglich. Auf der Ebertswiese angekommen nächtigten wir anschließend in der "Neuen Schmalkalder Schutzhütte", die sehr komfortabel und geräumig ist.





















Der nächste Morgen beginnt mit verfrorenen Füßen und heissem Kaffee. Der Benzinkocher tut sein Bestes und lärmt wie eine Turbine - Spiritus ist bei der Kälte etwas eigen, da man diesen erst erwärmen muss. Das Wasser in Plasteflaschen kann gefroren sein und es ist sehr umständlich dieses wieder herauszubekommen, es sei denn der umsichtige Trotter hatte die Flasche mit im Schlafsack. Ähnliches gilt für die Trotterschuhe - diese sind teilweise gefroren und nicht sehr einladend am frühen Morgen. Das Wetter ist jedoch herrlich und bis Friedrichroda sind es nur noch wenige Kilometer.


Nach guten 5 km verlassen wir den Rennsteig um in die idyllische Kleinstadt abzusteigen. Friedrichroda gilt als beliebter Kur- und Wintersportort in der unter anderem Bismarck Ehrenbürger war. Abseits vom Rennsteig ist es gar nicht so schlecht, denn mit einem Mal ist kaum ein Mensch mehr zu sehen und unsere Tour geht herrlich allein im Thüringer Wald weiter. Nun hat man auch mal die Zeit Hasenspuren genauer unter die Lupe zu nehmen und nach Wild Ausschau zu halten - außer ein paar Mäusen leider ohne Erfolg.
































Tiefschnee

Um die fantastische Winterlandschaft vollends zu erleben trotten wir an einigen Stellen einfach quer-Feld-ein und kämpfen uns somit durch den Tiefschnee. Das macht zum einen sehr viel Spaß und ist aber auch verdammt anstrengend.












Für längere Touren in solch einem Gebiet müssten wir uns dringend Schneeschuhe bauen. Das sollte auch ziemlich trivial sein - zur Not tun es auch geeignete Zweige (von einem Nadelbaum) unter dem Fuß um möglichst schnell aus dem Tiefschnee herauszukommen - jedoch sind wir bei dieser Tour nicht dazu gekommen da es im Großen und Ganzen nicht nötig war. Leider haben wir auch keinen geeigneten Berg gefunden um auf dem Rucksack bergab zu rutschen - das wäre mal ein Spaß gewesen.


In Friedrichroda angekommen, suchen wir die Thüringer Waldbahn und machen noch eine kleine Rundfahrt durch den verschneiten Freistaat bevor es wieder heimwärts geht. Als gute Rennsteig-Karte sei übrigens die wetterfeste Wanderkarte von Leporello empfohlen (Maßstab 1:25000). Sie ist klein, übersichtlich und es ist alles drauf was man benötigt.