Sabtu, 26 Juni 2010

Messerkunde - Statussymbol und Werkzeug


Ein Messer ist Statussymbol und Werkzeug zugleich. Man kann schnell zwischen 20 und 2.000 Euro für ein Messer bezahlen. Aber was ist wirklich gut und was darf es kosten? Sicher ist, ein Messer ist wohl das wichtigste Ausrüstungsteil eines Trotters. Aus diesem Grund kommt der richtigen Wahl eine enorme Bedeutung zu.

Griff/Heft

Es gibt verschiedene Messerarten und Heftformen. Der Heft (Griff) des Messers erfüllt nur einen Zweck: er soll das Messer gut in der Hand liegen lassen und einen artgerechten und sicheren Umgang ermöglichen. Welches Material verbaut wurde spielt dabei eine recht kleine Rolle. Es gibt viele Vor- und Nachteile von diesen oder jenen Materialien. Endlose Diskussionen ob natur- oder doch witterungsbeständig, rutschfester Gummi oder doch lieber leichter Kunststoff. Wichtig ist, der Griff sollte gefallen, möglichst robust sein und pflegeleicht. Er soll aber vor allem gut und sicher in die eigene Hand passen. Es ist von entscheidender Bedeutung wie tief die Klinge im Heft versenkt ist. Gute Messer zeigen am Heftende Schrauben oder Nieten, dadurch wird verhindert, dass die Klinge locker wird und irgendwann herausfällt.

Klingenformen

Es sind je nach Land viele Klingenformen und damit Einsatzbereiche bekannt, die Grenzen unter ihnen sind oft fließend. Nachfolgend eine Auswahl:

Die bekannteste Klingenform ist die DropPoint Klinge. Sie besitzt eine sehr robuste Spitze und lässt sich sicher führen. Das Schneiden ist durch die leicht konvexe (bauchige) Schneide sicher und punktgenau. Es handelt sich hier um eine sehr langlebige Klinge

Die ClipPoint Klinge ist die bekannte Form des Bowiemessers. Eine leicht nach oben gebogene und angeschärfte Spitze ermöglicht punktgenaues Stechen. Die Spitze ist in der Regel länger (flacherer Bauch der Klinge) was sie schärfer macht. Hierbei handelt es sich um ein gutes Arbeitsmesser.

Der Schaffuß weist eine gerade Schnittfläche auf. Der Klingenrücken ist größtenteils parallel und läuft an der Spitze recht stumpf zusammen. Eine stumpfe Spitze ist immer dann gut, wenn man nichts zerstechen möchte. Die gerade Schnittfläche lässt langes gerades Schneiden zu. Hier handelt es sich um ein Küchen- oder Rettungsmesser.

Messerstahl

Es gibt im Grunde zwei grundlegende Arten von Legierungen. Dabei handelt es sich immer um verschieden zusammengesetzte Bestandteile. Mal mehr, mal weniger, mal dies, mal das. Ich unterscheide hier nur die grundlegenden Sorten Kolenstoffstahl und Inoxstahl (Nierosta). Der Unterschied liegt in der Höhe der Anteile Chrom und Kohlenstoff. Ist der Chromanteil hoch ist der Stahl rostfrei, aber auch weicher. Die bekanntesten rostfreien Bezeichnungen sind 420er und 440er Stahl. Je härter, desto besser. Der "rostende" klassische Kohlenstoffstahl ist spröder und härter, dafür aber länger schnitthaltig. Allerdings ist die Bezeichnung rostend eher verunsichernd als zutreffend. Das Metall läuft grau bis schwarz an, die Nutzung wird dabei jedoch nicht beeinflusst.

Gute und teure Messer verbinden beide Vorteile der beiden Stahlsorten miteinander. In sogenannten Laminat- oder Schichtstahl werden verschiedene Materialien miteinander verbunden. Das Ergebnis ist eine flexible (bruchsichere) Klinge mit enorm scharfer und schnitthaltiger Schnittkante.

Schliff

Der Schliff, also der Winkel der Schneide, ist genauso wichtig für ein scharfes Messer wie das Metall der Klinge. Ein neues Messer aus hartem Stahl hält recht lange. Früher oder später muss jedes Messer nachgeschliffen werden (spätestens vor der geplanten Trottertour). Dazu sollte man die Paar Euro in Kauf nehmen und einen Messerschärfer aufsuchen. Denn das Schärfen einer Klinge ist eine Kunst für sich.

Wer jedoch selber Hand anlegen möchte sollte auf Schärfesysteme zurückgreifen, die dem Nutzer den richtigen Klingenwinkel vorgeben. Hierzu bietet die Firma Lansky sehr gute Möglichkeiten. Auf keinen Fall sollte man einen Wetzstahl mit einem Schleifsystem verwechseln. Ein Wetzstahl hat eher den Zweck leichte Grade auf der Klinge zu entfernen. Das Messer erscheint kurzzeitig schärfer. Ein Wetzstahl ersetzt aber keinesfalls einen Schliff.

Messerart

Ob Klappmesser, Einhandmesser, Springmesser oder Fahrtenmesser - auch hier entscheidet der Einsatzzweck. Ein Klapp- oder Einhandmesser lässt sich sicher verstauen und eher unauffällig mitführen. Der Klapp- und Haltemechanismus ist aber pflegebedürftig und stellt eine zusätzliche Fehlerquelle dar.

Achtung - nach neuem Waffengesetz dürfen Einhandmesser nicht mehr ohne Grund mitgeführt werden. Diese Regelung wird jedoch von den Beamten individuell gehandhabt. Ein Grund besteht für Handwerker, Wanderer, Feuerwehrmänner usw. Aber auch im Alltag sollte ein Messer immer als Werkzeug verfügbar sein. Diesen Nutzen will das neue Waffengesetz auch gar nicht bergrenzen. Eine große feststehende Klinge zum Beispiel wird durch das neue Gesetz nicht berücksichtigt. Damit wird klar welchen Zweck diese Gesetzesänderug anstrebt. Der Beamte sollte sehr wohl unterscheiden können zwischen dem 47-jährigen Herren mit Einhandmesser in der Jackentasche beim Gassi gehen und dem 17-jährigen Jugendlichen mit Einhandmesser am Spielplatz in der Hand. Wer also ein Messer als Werkzeug verdeckt und "schlecht" zugänglich bei sich hat, sollte eigentlich nichts zu befürchten haben.

Das Fahrtenmesser, oder das Messer mit fester Klinge, hat einige Vorteile. Es ist robuster, leichter zu pflegen und umfangreicher einzusetzen. Auch haben Fahrtenmesser oft einen breiteren Messerrücken. Das ist wichtig, falls das Messer als Spaltkeil zum Holzspalten eingesetzt werden muss.

Ich gebe hier einmal drei Empfehlungen in der Preisklasse von unter 30 Euro und über 60 Euro.

1. Das Mora 2010 BushCraft Forest für 30 Euro ist ein robustes Messer aus rostfreiem Kohlenstoffstahl mit DropPoint Klinge. Sehr scharf und stabil. Die Klinge verjüngt sich nach vorn hin, daher ist das Messer sehr verschieden einsetzbar. Der Griff ist rutschfest und recht groß. In guter Kunststoffscheide fest verankert. Ein Spitzenmesser für den Allroundeinsatz!

2. Das Mora 2010 BushCraft Triflex für 30 Euro. Fast wie das Forest nur aus geschichtetem Carbon- und  rostfreiem Stahl. Die Lagen ergeben, in Verbindung miteinader, ein scharfes aber flexibles Messer. Die Klinge ist gleich stark mit einem breiten Rücken. Dieses Messer ist wirklich etwas für den wahren Trotter!

3. Das Helle Nr. 75 Eggen für 60 Euro. Ein Messer mit DropPoint Klinge aus Laminatstahl. Sehr lange schnitthaltig und dabei rostfrei. Robust und dabei trotzdem sehr schön, mit einem Heft aus Wurzelholz in Echtlederhülle. Eine sinnvolle Schönheit.

Fazit:

Wer ein robustes scharfes Messer zum Trotten auf Tour sucht, sollte auf ein Messer mit fester und breiter DropPoint Klinge aus Carbonstahl zurückgreifen. Wer ein Allroundmesser für Wanderung, Freizeit und Schnitzerei sucht, sollte sich für eine Laminatstahl Klinge in der ClipPoint Form entscheiden. Und wer nur ein Alltagsmesser für Jackentasche und Auto sucht, ist mit einem Einhand- oder Klappmesser aus 440er rostfreiem Stahl gut beraten. Was Material und Form und Gestaltung des Hefts angeht sollte man sich auf jeden Fall von seinem Geschmack leiten lassen, denn wie gesagt: Ein Messer ist ein Werkzeug, es kann aber auch ein sehr schönes Werkzeug werden.

Hier meine vier Messer: 1. Alltag und Jackentasche, 2. Kurztrip, 3. Auto und Radtour, 4. die TrotterTour


Hier könnt ihr euch einen Überblick verschaffen.

Viel Spaß dabei!

Kurt


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