Selasa, 30 November 2010

Abenteuer Polarkreis


Mike Horn muss man eigentlich nicht vorstellen - wir tun es aber trotzdem, vor allem für unsere Leser die nicht so eng mit der Materie vertraut sind. Und natürlich für alle anderen auch ;-) Der 1966 in Johannesburg geborene Extremsportler hat es uns einfach angetan - seine Extremtouren sind faszinierend, gefährlich und inspirierend zugleich. Aufmerksam bin ich auf ihn durch sein Buch Breitengrad Null: Auf dem Äquator um die Welt geworden. In diesem erzählt er von seiner 18-monatigen Tour um die Welt entlang des Äquators und ohne motorische Hilfsmittel. Dabei passieren ihm wirklich ein paar krasse Sachen wie zum Beispiel die ständig präsenten und äußerst gefährlichen Begegnungen mit den Rebellen aus den Bürgerkriegsgebieten Afrikas. Mike Horn wanderte, segelte, schwamm, radelte und paddelte letztendlich über 46.000 km.

Mike Horn auf dem Äquator um die Welt

Das Buch ist jedoch, ich gebe es zu, verdammt schlecht geschrieben! Ich habe die deutsche Version gelesen und es war ehrlich gesagt eine echte Qual! Ich kann nicht nachvollziehen was den Verlag dazu gebracht hat, das Buch in so einer Form auszuliefern. Aber sei es drum - trotzdem gab ich seinem zweiten Buch Abenteuer Polarkreis: Zwei Jahre Kälte, Eis und Einsamkeit noch eine Chance, da mich dieser Mensch und seine Expeditionen sehr faszinierten und ich mehr wissen wollte. Ich wurde nicht enttäuscht! Das Buch ist einer der interessantesten Tourenberichte die ich je gelesen habe (und der Sprachstil ist um ein Vielfaches besser!). Nach diesem Buch hatte ich übrigens kein Problem mehr mit Kälte während einer Trottertour - zumindest hab ich mir das eingeredet.

Mike Horns besseres Buch - Abenteuer Polarkreis

Über zwei Jahre lang umrundet Mike Horn im Alleingang den nördlichen Polarkreis. Dabei zieht er einen 100 bis 130 kg schweren Schlitten hinter sich her, benutzt bei günstigen Windverhältnissen Lenkdrachen um schneller voran zu kommen und holt sich eine Menge Erfrierungen (bei Temperaturen bis minus 62 Grad). Das krasseste Erlebnis wie ich finde war folgendes: Aufgrund einer zu großen Temperaturdifferenz zwischen Draußen und im Zelt, spritzt sein Brennstof quer über ihn und über die Ausrüstung durch das Zelt. Anschließend explodiert der Kocher und hat das ganze Zelt, 80% der Ausrüstung und ihn halb abgefackelt. In dem zum Buch gehörigen Film Arktos - Mike Horns Umrundung der Arktis sagt er nur trocken und sinngemäß: Ich stand halb nackt in der Kälte und habe mir ersteinmal ein Iglu gebaut. Drei Kerzen hatte ich noch in Reserve und habe es damit geheizt. Es waren zum Glück nur minus 30 Grad und somit konnte ich gut zwei bis drei Tage überleben... Da sag ich jetzt mal nix zu.

Weitere faszinierende Touren von Mike Horn waren folgende: 1997-1998 durchschwamm er den gesamten Amazonas und 2006 führte er die erste Nordpol-Winterexpedition während der Polarnacht durch (Polarnacht! - d.h. 3 Monate in kompletter Dunkelheit!). 2007 machte er eine Himalaja-Expedition, bei der zwei Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff bezwungen wurden.
Seine neueste Expedition entspricht ganz dem Motto von Rüdiger Nehberg: Abenteuer mit Sinn! Die Pangaea-Expedition – eine Weltreise zum Schutze der Umwelt. Die Expedition dauert vier Jahre (2008 - 2012) und es werden alle Jugendlichen und junge Erwachsene, aller Kontinente im Alter von 15 bis 20 Jahren, eingeladen Mike Horn zu begleiten (YEP - YOUNG EXLORERS PROGRAM - PANGAEA). Teilnehmer müssen sich bewerben und eine Eignungsprüfung ablegen. Die Tour wird weitestgehend auf einem 35 m langen Segelschiff stattfinden. Diese größte segelnde Expeditionsyacht der Welt bietet für 30 Personen Platz und wurde von Mike Horn selbst entwickelt. Das Boot wird überall dort, wo es weltweit vor Anker liegt, für Umwelt-, Unterrichts- und Forschungsprojekte genutzt.

Segelyacht der Pangaea Expedition

Trotten mit Hut unterstützt dieses Vorhaben von ganzem Herzen - kann aber aufgrund der Altersbegrenzung nicht mehr teilnehmen.

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