In der Tourplanung für eine Wintertour entlang des restlichen Rennsteigs hieß es, dass diese ein paar Tage länger stattfinden soll. Dies konnte leider nicht erfüllt werden, denn wir waren nur zwei Tage auf dem Fernwanderweg unterwegs: vom Grenzadler bei Oberhof bis nach Neustadt am Rennsteig. Ein ganzes Stück fehlt uns also noch.
Leicht erkältet geht es los im eisigen Wind, Nebel und Nieselregen. Das Trotten ist die reinste Qual, denn wir kommen kaum voran und schaffen gerade einmal gute 7-8 km in zwei Stunden. Selbst mit Ski oder Schneeschuhen würde das Vorankommen nicht schneller gehen und auch nicht mehr Spaß machen. Match, Pfützen und das Einsinken bis zum Knie im Schnee sind Gang und Gäbe und somit ein Graus, da äußerst kräftezehrend.
Ab einem gewissen Punkt ist der Rennsteig etwas nervig, denn dann führt er an einer Straße entlang die oft überquert werden muss. Die Ruhe kann man dann also vergessen. Viele Schutzhütten stehen fast direkt an der Straße und dort möchte ich ganz sicher nicht mein Nachtlager aufschlagen.
Irgendwann erreichen wir den Mittelpunkt des Rennsteigs - Großer Dreiherrenstein -, den Punkt der uns noch 84 km von Blankenstein trennt. Unser Nachtlager schlagen wir ungefähr 8 km vor Neustadt in einer geräumigen Hütte auf. Sie befindet sich zwar weit ab der Straße, jedoch kann ich noch einige Autos hören.
Zum Essen gibt es Nudelgerichte und heiße Schokolade mit einem Schuss Rum. Mein kurz zuvor erworbener Gaskocher funktioniert prima und kocht das Wasser ziemlich fix. Mit ihm bin ich sehr zufrieden: kleines und leichtes Packmaß, sowie gute Kochleistung. Gut gesättigt legen wir uns halb sieben! schlafen, denn es ist schon stockdunkel und die unwegsame Tour hat unseren alten Knochen sehr zugesetzt. Draußen läuft die Uhr halt etwas anders.
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