Kamis, 13 Juni 2013

Durchquerung des Torrent de Pareis


So viele Warn- und Sicherheitshinweise wie für diese Tour gibt es in der ganzen Serra de Tramuntana nicht - zum Teil mit gutem Recht. Die Durchquerung dieses beeindruckenden und gewaltigen Canyons ist anstrengend, teilweise kniffelig und immer anders. Der stundenlange Hindernislauf, der gigantisch hohe Schluchtrand und der Nervenkitzel an einigen Stellen waren der Höhepunkt meiner Mallorcatour.


Die Route ist im Wanderführer als schwarz markiert, also als sehr schwer. Da ich immer wieder lese, dass sich dort abgeseilt werden muss - ich jedoch kein Seil dabei habe - entscheide ich mich für das Abenteuer in einer geführten Gruppe. Das ist eigentlich nicht so meins, aber sicher ist sicher und zum anderen erfährt man von einem einheimischen Bergführer natürlich noch allerhand Wissenswertes.

Los geht es mit dem Bus nach Escorca, das zwischen Sóller und Pollenca liegt. Von dort folgen wir einem steinigen Weg entlang einer Steinmauer und beginnen langsam den Abstieg. Ein schmaler Pfad schlängelt sich den Hang hinab und gibt einen beeindruckenden Ausblick auf den kommenden Schluchteingang. Nach etwa einer Stunde erreicht man das Flußbett des Torrent de Lluc und folgt diesem nach Westen bis dieser sich mit dem Torrent de Pareis vereint. Nun geht es immer Richtung Meer und es gilt kleine bis riesige Felsbarrieren zu erklettern, zu umgehen, zu meistern.


Die Tour sollte am besten nur begangen werden, wenn es trocken ist. Denn es kommt vor, dass selbst bei wenig Nässe einige Stellen äußerst schwierig sind, da die Felsen unglaublich glatt werden und Sturzgefahr besteht. Telefonempfang hat man dort keinen und nach Regenfällen kann es durchaus vorkommen, dass einige Passagen durchschwommen werden müssen. Absolute Trittsicherheit ist somit Voraussetzung. Am Tag davor hat es stark geregnet. Das hat dazu geführt, dass an einer Stelle durch hüfttiefes Wasser gewatet werden musste. An anderen Stellen gab es kaum Halt.

Die Strecke ist unglaublich beeindruckend und das Springen, Klettern, Rutschen und Balancieren macht viel Spaß. Mit etwas Glück sieht man Bergziegen, die steile Hänge hinaufklettern oder Adler, die über den Köpfen kreisen.


Für die Tour sollte man fünf bis sechs Stunden einplanen. Alleine Fotos machen und die Kulisse auf sich wirken lassen braucht seine Zeit. Hat man die Schlucht hinter sich, erreicht man den schmalen Kiesstrand der Cala de sa Calobra. Spätestens hier trifft man wieder auf die Touristenströme. In der Schlucht selbst sind wir nur vier Wanderern begegnet.
Von hier ist eine Rückfahrt nach Port de Sóller mit dem Schiff oder Bus möglich. Zwecks den Verbindungen ist es zu empfehlen, sich vorher gut zu erkundigen und entsprechend zu planen. Das letzte Schiff legt am Nachmittag ab und ist in der Hochsaison bestimmt überfüllt.


Wenn man ohne Bergführer unterwegs ist, sollte die Route wirklich nur gegangen werden, wenn man fit und trittsicher ist. Nach starken Regenfällen kann es vorkommen, dass sich das Schluchtbett in einen Wildwasserstrom verwandelt und somit sehr gefährlich ist. Jeder Wanderer sollte sich bewusst sein, dass Telefone dort nicht funktionieren und eventuell Passagen durchschwommen oder durchwatet werden müssen. An heißen Tagen kann es in der Schlucht und auf den Weg dahin einer Backstube gleichen und anschließend bei Kletterpassagen zu schwerwiegenden Fehlern führen kann. Also, gesunder Menschenverstand ist angesagt!


Für mich persönlich war die Entscheidung den Torrent de Pareis mit Führer zu durchqueren richtig, da es einfach viel einfacher war. Möglich wäre es für mich auch ohne gewesen, aber dadurch natürlich auch anstrengender und langwieriger. Außerdem hätte es dann am Ende keine Brotzeit mit lokalen Spezialitäten gegeben!

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