Minggu, 26 September 2010

Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land


Ein Viertel des Rennsteigs - von Eisenach bis Oberhof (~60 km) - sind wir vergangenes Wochenende gewandert. Als Thüringer ist es natürlich Ehrensache diesen beliebten deutschen Weitwanderweg mindestens einmal komplett zu laufen! Aber dazu sollte man etwa vier bis fünf Tage einplanen und das war diesmal zeitlich nicht drin. Ein andermal also mehr davon.


Durch die Drachenschlucht

Mit meinem nicht wirklich musikalischen Trotterbruder beginne ich die Tour am Abend in der Drachenschlucht bei Eisenach. Die rund 3 km lange Felsenschlucht weist an einigen Stellen weniger als 1 m Breite auf und ist auf Holzböden und an vielen Stellen auf Gitterrosten begehbar. Da wir nur gut eine Stunde bis Sonnenuntergang haben, laufen wir über die Hohe Sonne bis zur Rennsteiggrotte um dort die Nacht zu verbringen.

Drachenschlucht
Pünktlich zur Abenddämmerung treffen wir an der überhängenden Felswand ein und bauen unser Nachtlager auf. Schnell das Tarp aufgebaut, ein gemütliches Lagerfeuer entfacht und die Beine ausgestreckt - so lässt es sich während einer Trottertour hervorragend entspannen.



Der Rennsteig ist ein schöner Wanderweg - eine sehr schöne Seite von Thüringen. Er misst gute 168 Kilometer, gilt als Deutschlands bekanntester Höhenwanderweg und führt von Hörschel bei Eisenach bis nach Blankenstein im Saale-Orla-Kreis. Dabei durchquert man im späteren Verlauf (vorausgesetzt man beginnt bei Eisenach) ein Stück Bayern sowie öfter die ehemalige innerdeutsche Grenze.

Das typische R als Kennzeichnung für den Rennsteig
Am nächsten Morgen geht es nach einem kurzem Frühstück zielstrebig weiter. Heute kommt das schwerste Stück - nämlich hinauf zum Großen Inselsberg auf 916 m. Nebel zieht auf und der Wald zeigt sich von seiner mystischen Seite.




Entlang der Dreiherrensteine

Vorbei geht es an Ruhla bzw. am Ruhlaer Häuschen (mit einem symbolischen Schlüssel an einer Buche), dem Rastplatz und Rennsteig-Ehrenmal Glöckner (zu Ehren der gefallenen Mitglieder des Rennsteigvereins im 1. Weltkrieg), der Schillerbuche und dem Ersten der 13 Dreiherrensteine am Rennsteig, die die Grenzen zwischen Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen und Kurhessen markieren. Einige dieser Dreiherrensteine und auch einige der vielen Grenzsteine, die am Rennsteig platziert waren, sind leider verschollen - trotzdem sind noch eine Menge dieser Steine zu sehen.


Rastplatz und Rennsteig-Ehrenmal Glöckner


Einer der unzähligen Grenzsteine am Rennsteig

Kurz vor dem Großen Inselsberg kommen wir zum Oberen Beerberg auf 835 m und zum Aussichtspunkt am Beerbergstein. Kurz danach folgt ein weiterer Aussichtspunkt, der Venetianerstein, und danach geht es bergauf zum Inselsberg (Kilometer 32,5).





Hoch auf den Inselsberg

Angekommen auf dem Berg machen wir eine größere Mittagspause mit Fisch, Hühnchen und Bier. Das Wetter bleibt frisch aber stabil und so geht es nach gut einer Stunde munter weiter Richtung Grenzwiese. Aus Gewichtsgründen haben wir kein Wasser aufgefüllt und laufen mit unseren Reserven. Wasser muss man sich auf dem Rennsteig gut einteilen, denn das Wasser ist dort knapp. Es gibt unterwegs zwar ein paar Quellen, aber diese sind sehr rar gestreut. Nichtsdestotrotz gibt es genügend Gasthäuser, die der soziale Trotter unterwegs aufsuchen kann. Somit ist es eigentlich hinfällig viel Essen für die Rennsteigtour mitzunehmen.

Der Sendeturm des Großen Inselsbergs

Der Rennsteig ist an allen Stellen sehr gut ausgeschildert
Viele Informationstafeln, bspw. Karten- und Höhenprofil, finden sich unterwegs
Der Rennsteig führt nicht nur durch den Wald sondern auch entlang von Wiesen
Am Nachmittag kommt die Sonne raus
Der Weg führt bergauf und bergab
Von der Grenzwiese geht es weiter über den Großen Jagdberg (806 m), vorbei am Heuberghaus und dem Steinbruch Tambach-Dietharz bis zur Ebertswiese (Kilometer 44). Jetzt kommt die Sonne hervor und wir begeben uns etwas abseits des Rennsteigs in eine Gaststätte für Kuchen und Kaffee.

Die Ebertswiese

Die Schutzhütten am Rennsteig

Von der Neuen Schmalkalder Hütte trotten wir weiter vorbei am Nesselberghaus, Grenzadler, Erichs Ruh, Schutzhütte Neuhöfer Wiesen in Richtung der Schutzhütte Wachsenrasen, in der wir die kommende Nacht verbringen wollen. Am Rennsteig befindet sich übrigens alle paar Kilometer eine Schutzhütte, meist neu, sehr ordentlich und natürlich ohne jegliche Einrichtung, in der der müde Trotter sich niederlassen kann.

Alle 3 - 4 Kilometer ...

... befindet sich eine Schutzhütte ...
... in mehr oder weniger gutem Zustand und Größe




Natürlich sind nicht alle Schutzhütten in ordentlichem Zustand, so zum Beispiel auch unsere Zielhütte Wachsenrasen. Vermüllt und mit kaputter Inneneinrichtung beziehen wir abseits des Rennsteigs eine kleine Hütte, die Ähnlichkeit mit einer Bushaltestelle hat.



Das Ziel Grenzadler am Olympiastützpunkt

Mitten in der Nacht begegnete uns noch der Förster auf der Suche nach Hirschen, die im Wald umherstreiften und sich für uns anhörten als wären es sterbende Kühe. Das abgespannte Tarp schützte uns etwas vor dem frischen Wind und ein kleines Feuer versuchte uns zu wärmen. Die Nacht war trotzdem extrem frisch und die Hütte etwas zu klein. In der früh ging es nach Kaffee und Tee zurück auf den Rennsteig zum Gustav-Freytag-Stein und von dort zum Fliegerdenkmal und Olympiastützpunkt bei Oberhof (Kilometer 61). Am Parkplatz Grenzadler beendeten wir unsere Wanderung mit einer großen Tasse Kaffee.



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