Jumat, 16 Juli 2010

Der Leo-Jobst Wanderweg


Hitze - nichts als Hitze. Das letzte Wochenende passt zu dieser Beschreibung. Doch anstatt an einer schattigen Stelle mit einem kühlen Bier zu sitzen, bin ich an diesen schrecklich heißen Tagen den Leo-Jobst Wanderweg getrottet. Dieser in der fränkischen Schweiz gelegene Wanderweg führt von Pegnitz nach Forchheim (oder umgekehrt) und umfasst meiner Meinung nach einige der schönsten Orte im Frankenland. Die Wanderstrecke beträgt 56 bis 60 km und ist durch ein rotes Kreuz gekennzeichnet.



Bepackt mit ein paar neuen Ausrüstungsgegenständen, darunter mein lang ersehnter Exped Mountain Pro Rucksack, und der Frage, wie schnell ich solch eine Strecke (bei solch einer Hitze) alleine laufen kann, trotte ich Samstagmorgen von Pegnitz aus los. Vorbei an Bierleichen von einem nächtlichen Konzert, flinken Echhörnchen, aufgeschreckten Rehen und drei heranrasenden Hasen, die erst kurz vor mir einen Haken schlugen, komme ich nach gut 14 km in Pottenstein an.














Eine faszinierende Felsenkulisse erwartet den schwitzenden Trotter in Pottenstein und ich gönne mir erstmal ein frisches Eis. Meine erste Wasserreserve ist auch aufgebraucht und ich stelle fest, dass dies sicher noch komplizierter auf meiner Tour werden wird. Nach einer kurzen Verschnauf- und Kekspause geht es weiter.














Pünktlich um 12 Uhr treffe ich in Tüchersfeld ein und bin vor lauter schweißgebadetem Trottereifer fast an den beeindruckenden Felsformationen vorbeigelaufen. Ich gönne mir eine Kaffeepause und genieße die Aussicht.

Tüchersfeld












Nachdem ich mir an meinem Kaffee ordentlich die Finger verbrannt habe geht es auch schon weiter. Vorbei an den Orten Behringersmühle und Gößweinstein komme ich kurz nach eins an der Stempfermühle an und genieße an einem schattigen Platz die rauschende Wiesent und das wilde Treiben der Kajakfahrer. Lange spielte ich mit dem Gedanken ein Stück des Flusses selbst mit dem Kajak zurückzulegen, jedoch waren sämtliche Boote ausgeliehen. So blieb mir nichts weiter übrig als die nächsten Kilometer in brütender Hitze zu Fuss zurückzulegen, meist neidisch auf die vorbeifahrenden Kanuten blickend.

Der Leo-Jobst Wanderweg ist meist gut 
ausgeschildert und durch ein rotes Kreuz markiert












Führt der Weg mal nicht entlang des Flusses gibt es an einigen wenigen Stellen ein paar kühle Quellen um die Wasservorräte aufzufüllen und die Füße zu erfrischen. Gegen halb vier in Muggendorf angekommen, brennt die Sonne immer noch fürchterlich und ich mache eine längere Pause am Fluss mit Kaffee und Gulasch.

Strohhalmbau
Kaffee und Gulasch












Echter Steinklee plus Biene

Gegen halb sechs trotte ich weiter Richtung Streitberg zur Ruine Neideck. Die Sonne brennt immer noch unermüdlich auf meinen Hut. Nachdem ich endlich den Weg von der Ruine weg gefunden habe, suche ich mir gegen sieben einen idealen Nachtlagerplatz mit Aussicht über Streitberg. Bis zur Dunkelheit sind es noch mehr als zwei Stunden und ich könnte auch weiterlaufen, jedoch ist nicht sicher, ob ich noch einmal so einen Nachtlagerplatz finde und außerdem habe ich die Wanderung auf zwei Tage ausgelegt.


So nah und doch so fern!
Der Bivy-Poncho als Tarp





















Mein Nachtlager besteht aus dem ultraleichten Bivy-Poncho, der mir mit Hilfe meiner Wanderstöcke als einfaches Schrägdach dient, meiner ultraleichten Isomatte (geschützt durch eine EVA-Matte) und einem wirklich genialen Schlafsack, dem Exped Wallcreeper - einem überaus vielseitigen, leichten und mit kleinem Packmaß ausgestatteten Daunenschlafsack.

Therm-A-Rest NeoAir
Exped Wallcreeper












Für kühle Abende kann der Schlafsack als Mantel getragen werden (durch den zuziehbaren Fussabschluss), hat einen wasserabweisenden Ripstop-Nylon Aussenstoff und was ich besonders clever finde - Armdurchgriffe. Mit 880 g (Gr. M) ist er relativ schwer, hat jedoch (nach Herstellerangabe) auch eine Komforttemperatur (Männer) von +3 Grad und ein Packmaß von ca. 27x17x15 cm. Leider war es bei dem Wetter eigentlich viel zu warm um in einem Schlafsack zu schlafen... aber ich tat es trotzdem (ließ ihn offen und nutzte die tollen Armdurchgriffe)!















Nach einer erholsamen Nacht bin ich wieder früh unterwegs nach Ebermannstadt. Von da aus sind es nur noch 17 km bis Forchheim, die sich jedoch Ewigkeiten hinziehen. Der Weg wechselt von schattigem Wald, eintönigen Straßenüberquerungen und endlosen Feldwegen bis steilen Aufstiegen in brütender Hitze.

Ewig lange Wege in brütender Hitze

Zwischendurch geht es noch einmal steil bergauf zur Vexierkapelle und ich schwitze aus allen Poren. Es gibt zwar auf dem Weg nach Forchheim viele Waldwege, aber die meiste Zeit verbringt der einsame Trotter entlang von Straßen und Feldwegen und ist der unermüdlichen Sonne hilflos ausgeliefert. Unterwegs finde ich ein paar Kirschbäume und genieße diese Köstlichkeiten während ich weiter laufe.

Zum Zeitvertreib gibt es Kirschen

Eine Stunde vor Forchheim geht mein Wasservorrat zur Neige. Da ich keine Lust habe, mir noch Wasser aus den dreckigen Waldtümpeln zu reinigen, beiße ich die Zähne zusammen und komme um zwölf in Forchheim an.

Zusammenfassung Wegstrecke:

Pegnitz - (Püttlachtal) - Pottenstein - Tüchersfeld - Stempfermühle - Behringersmühle - Sachsenmühle - Muggendorf - Ruine Neideck - Ebermannstadt - Vexierkapelle Reifenberg - Forchheim


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